18.07.2024
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Selbstfürsorge für Therapeut*innen
Selbstfürsorge ist essenziell, um den Anforderungen und Erwartungen des Berufs gerecht zu werden. Durch persönliche Rituale, soziale Kontakte und fortlaufende Weiterbildung wird die eigene Balance und Gesundheit bewahrt. Wer sich für den Beruf KomplementärTherapeut*in entscheidet, wählt einen Weg, der viele berührende Begegnungen mit anderen Menschen ermöglicht. Nimmt man diese Aufgabe verantwortungsbewusst an, so ist es nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung. Der tägliche Kontakt mit verschiedensten Lebensgeschichten, Charakteren, Emotionen und auch Diagnosen schult die Fähigkeit, den Balanceakt zwischen empathischem Mitfühlen und gesunder, professioneller Abgrenzung zu meistern. Dies erfordert die Bereitschaft, sich als Therapeut*in stets weiterzuentwickeln.
Balance, ein wichtige Grundlage für Therapeut*innen
KomplementärTherapeut*innen wissen um die Zusammenhänge zwischen körperlichen, geistigen und emotionalen Aspekten und deren Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit – sie zeigen sie täglich ihren Klienten*innen auf. Doch wie gelingt es Therapeut*innen im Alltag die Balance zwischen all den Anforderungen, eigenen und fremden Erwartungshaltungen und dem persönlichen Wohlergehen zu halten? Auch als ausgebildete Fachpersonen sind Therapeut*innen der Wechselwirkung der eigenen Bedürfnisse und denen der Mitwelt ausgesetzt. Es ist von Bedeutung, sich dessen bewusst zu sein und einen professionellen Umgang damit zu finden.
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Persönliche Ressourcen unterstützen die Selbstführsorge
Therapeut*innen haben individuelle Strategien, um die täglichen Herausforderungen im Praxisalltag gesund meistern zu können. So werden z.B. persönliche Rituale, ausgleichende Freizeitaktivitäten, unterstützende Sozialkontakte, berufsspezifische Netzwerke, Unterstützungsangebote und Weiterbildungen, kollegiale Beratungen sowie Supervisionen als Ressourcen genutzt. Zudem bietet jede komplementärtherapeutische Methode eigene Behandlungsformen, welche erfolgreich in der Selbstfürsorge angewendet werden können.
Selbstwahrnehmung ist auch für Therapeut*innen zentral
Als Therapeut*in ist man in einem steten Reifungsprozess und entwickelt die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen weiter. Es ist dabei wesentlich, dass die persönlichen und fachlichen Möglichkeiten und Grenzen respektiert und transparent gemacht werden. Die Sensibilisierung der Selbstwahrnehmung und die wachsende Fähigkeit, eigene Ressourcen gewinnbringend zu nutzen, ermöglichen es, die innere Balance immer wiederzufinden, sowie Wohlergehen und Gesundheit aufrechtzuerhalten.
Aus der eigenen Kraft schöpfen
So ist die KomplementärTherapie nicht nur ein Berufsbild. Sie zeigt den stetigen Entwicklungs- und Reifungsprozess, die andauernde Veränderung auf, an der wir alle wachsen können. Wer Menschen auf ihrem Weg begleiten möchte, muss auch den eigenen Weg gehen. Denn nur wer aus der eigenen Kraft schöpft, kann anderen Menschen eine kompetente und zuverlässige Unterstützung sein.
Autorin:
Evelyne Achermann, KomplementärTherapeutin mit Branchenzertifikat OdA KT, Methode Kinesiologie
Berufsverband für Kinesiologie KineSuisse, www.kinesuisse.ch
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