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KomplementärTherapie – Beruf und Berufung

Was für ein Beruf! Sinnstiftend, abwechslungsreich, anspruchsvoll und interessant. KomplementärTherapie bietet ein grosses Berufsfeld, welches 22 Methoden umfasst. Im Mittelpunkt steht immer die Arbeit an und mit den Menschen.

03.05.2024


© Adobe Stock

Was bedeutet «komplementär»?

Komplementär bedeutet in unserem Verständnis vor allem ergänzend. Unabhängig der Methode, in der Therapeut*innen ausgebildet sind (meine Methode ist die Kinesiologie), arbeiten wir mit Menschen körperzentriert und begleitend. Wir unterstützen Klient*innen in ihrer Eigenwirksamkeit und Selbstkompetenz, indem wir mit ihnen Handlungsschritte erarbeiten, die im Alltag umgesetzt und integriert werden können. Wir verstehen uns im komplementärtherapeutischen Bereich als ergänzendes Angebot zu Alternativ- und Schulmedizin und suchen den Kontakt mit anderen Fachgebieten im Gesundheitswesen. Im Fokus steht immer der Mensch, welchen wir begleiten. Unsere Angebote können auch als alleinstehende Therapie in Anspruch genommen werden und werden über die Zusatzversicherung je nach Versicherungsdeckung rückvergütet. Den Klient*innen wird empfohlen, sich bei ihrer Versicherung direkt über die Kostendeckung zu informieren.


Methodenbild Kinesiologie

© KineSuisse, Sonia Castillo

Beruf oder Berufung?

Die KomplementärTherapie ist sowohl Beruf wie auch Berufung. Unabdingbare Voraussetzung ist die Liebe zum Menschen sowie die Fähigkeit, sich selbst zurückzunehmen und ganz auf das Gegenüber einzugehen. Schweigepflicht und klare ethische Grundsätze sind von höchster Wichtigkeit. Gleichzeitig erfordert der Beruf aber auch einen achtsamen und selbstfürsorglichen Umgang mit sich selbst.

Für mich persönlich ist unser Beruf der schönste Beruf der Welt. Ich werde von Menschen mit Vertrauen beschenkt und lerne viel über das Leben. Dies kommt auch meinem privaten Sein zugute und stärkt mich und meine Ressourcen.

Menschen begleiten

Als meine Berufung sehe ich die Aufgabe, Menschen zu begleiten – in all ihren Facetten. In verschiedenen Lebenslagen und mit Fokus auf ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis. Wir suchen in Zusammenarbeit mit unseren Klient*innen die Homöostase, das dynamische, fliessende Gleichgewicht von äusseren, sich ständig verändernden Faktoren und den eigenen Ressourcen im Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Dadurch können spannende Prozesse entstehen, welche die Menschen, die wir begleiten, in Richtung des Zielauftrages einer Behandlung führen.

Ein Beruf mit vielen Möglichkeiten

KomplementärTherapeut*innen sichern die Qualität in ihrem Arbeitsalltag, indem sie sich regelmässig Weiterbilden. Das bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Wissen und auch die eigene Persönlichkeit ständig weiterzuentwickeln und sich interdisziplinär zu vernetzen.Verschiedenste Arbeitsmodelle stehen uns zur Auswahl, wie die Selbständigkeit, die Arbeit im Angestelltenverhältnis, in einer Gemeinschaftspraxis, einer Klinik oder einer anderen Institution. Es besteht auch die Möglichkeit, nach entsprechender Weiterbildung in einem Bildungsinstitut, als Supervisor*in oder in verschiedensten Gremien tätig zu sein.

Wie arbeiten KomplementärTherapeut*innen?

Wir fördern einen ganzheitlichen und nachhaltigen Genesungsprozess. Das bedeutet, dass wir unsere Klient*innen mittels Berührung, Bewegung, Atem- und Energiearbeit über Anleitung und Gespräch auf ihre Ressourcen und vorhandene Resilienzfaktoren aufmerksam machen und diese gezielt fördern. Das tun wir in steter Zusammenarbeit mit ihnen als Expert*innen für sich selbst. Dabei verfolgen wir den Ansatz der Salutogenese. Dieses von Aaron Antonovsky entwickelte Konzept erklärt, warum wir nicht mit der Fragestellung starten «Warum wird ein Mensch krank?», sondern mit der Frage «Was hält ihn gesund?» Wir sind sich laufend verändernden Einflüssen ausgesetzt und bewegen uns ständig in einem Spektrum zwischen gesund und krank. Damit wir uns immer wieder im Bereich der Gesundheit befinden, benötigen wir, wie oben beschrieben, unsere Ressourcen und deren Möglichkeiten. Also besteht ein wesentlicher Teil unserer Arbeit darin, Menschen, die uns aufsuchen, dabei zu unterstützen, ihre eigenen Stärken und Möglichkeiten zu entdecken und zu nutzen.

© KineSuisse

Eine umfassende Ausbildung

Zur Ausbildung als KomplementärTherapeut*in gehören sowohl Anatomie, Pathologie, Physiologie, als auch Psychologie, Gesprächsführung und

Prozessbegleitung. Der methodenspezifische Unterricht bildet dabei den Kern jedes Ausbildungsgangs. Ebenso wird Ethik, Recht, Datenschutz und vieles mehr gelehrt. Ein intensiver Weg, der mit einem spannenden Berufsalltag belohnt wird.

Hier gibts weitere Informationen zur KomplementärTherapie als Beruf:

Autorin

Julia Cina-Walker, KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom, Methode Kinesiologie

Berufsverband für Kinesiologie KineSuisse, www.kinesuisse.ch


Fonti:

Berufsbild OdA KT



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