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Von guten Vorsätzen zu grossartigen Gewohnheiten

Wir kennen sie alle, die guten Vorsätze. Jedes Jahr aufs Neue nehmen wir uns etwas vor, von dem wir glauben, es würde uns oder anderen guttun. Themen rund um Ernährung, Rauchen, Bewegung, Stress kommen dabei besonders häufig vor. Vielleicht wollen wir auch weniger ausflippen und mehr Zeit mit den Liebsten verbringen.

04.01.2024


Kind und älterer Mann pflanzen Baum

© Adobe Stock

Der jetzige Zustand lässt uns nicht gänzlich zufrieden sein. Doch allzu oft enden gute Vorsätze nach der ersten Euphorie, der ersten anstrengenden Joggingwoche, dem Hungerast um 15 Uhr oder der ersten Zigarette zum Glas Wein. Und dennoch wollten wir ja etwas verändern.

Ein guter Vorsatz macht noch keine Gewohnheit

Entschuldigungen sind schnell gefunden. Anfangs drückt noch ein schlechtes Gewissen. Nach zwei, drei Mal denken wir uns: Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr, am Vorsatz festzuhalten. Die Niederlage ist besiegelt. Wir suchen das Problem vielleicht bei uns selbst oder sehen die Schuld am Scheitern in äusseren Umständen. Machen wir das oft genug, verändert sich die persönliche Einstellung gegenüber von Veränderungen. Irgendwann glauben wir nicht mehr daran. Aus Vorwürfen entsteht Gewissheit. Wir sind davon überzeugt, dass es an Selbstdisziplin mangelt oder dass der miesepetrige Nachbar dem persönlichen Glück im Wege steht. Was auch immer.

Veränderungen brauchen Zeit, sie lassen auf sich warten. Und ein guter Vorsatz macht noch keine Gewohnheit.

Joggende Personen an Fluss

© SBAT Schweizerischer Berufsverband für AlexanderTechnik

Eine differenzierte Körperwahrnehmung unterstützt

Durch eine differenzierte Körperwahrnehmung lässt sich erkennen, ob persönliche Ziele stimmig sind und wo sie auf Widerstände stossen. Diese Beobachtungen sind sehr unterstützend bei der Formulierung von angestrebten Veränderungen. Eine starke Selbstwahrnehmung ist ein gutes Sensorium, um kleine Veränderungen wahrzunehmen. Diese kleinen und kleinsten Schritte werden in der KomplementärTherapie ins Bewusstsein gerufen und gewürdigt. Das bestärkt Sie darin, den Prozess weiterzugehen und nicht nur erfolglose Beobachtungen zu machen. Auf dem Weg der Veränderung muss nicht immer alles perfekt funktionieren. Scheitern gehört dazu und soll Sie nicht entmutigen, von einem stimmigen Ziel abzulassen.

Gehen Sie freundlich mit sich um, es hilft!

Was passiert mit unerfüllten Veränderungen? Viele von uns sind nicht gerade nett mit sich selbst. Selbstfürsorge ist in aller Munde, wobei aber mehr das Konzept idealisiert wird, anstatt gelebt zu werden. Wir alle begegnen immer wieder dem kritischen, inneren Ich. Dieser Stimme in uns, die immer wieder sagt, dass wir das nicht geschafft haben und jenes nicht können. Diese Selbstkritik macht uns eng und angespannt, sie nimmt uns die Freude am Dranbleiben.

Es hilft, zu verstehen, wie Gewohnheiten funktionieren und dass es im selben Masse schwierig sein kann, eine alte Gewohnheit abzulegen wie eine neue zu etablieren.

Bewusstheit schaffen, um ungute Gewohnheiten abzulegen

F.M. Alexander, der Begründer der AlexanderTechnik, schreibt, wenn wir uns die Ziele zu sehr vor Augen halten, werden immer wieder die alten Gewohnheiten versuchen das Ergebnis zu

beeinflussen. Damit das weniger geschieht, sollten im Moment nicht nur Handlung und Ziel bewusst sein, sondern auch unsere Gedanken und Gefühle, die damit einhergehen. Diese sollten wir liebevoll betrachten, annehmen und miteinbeziehen. Über das Reflektieren unseres Verhaltens werden wir uns unseren Gedanken und Gefühlen bewusst. Wie alle KomplementärTherapie-Methoden zieht die AlexanderTechnik den Körper als Spiegel für die Gedanken- und Gefühlswelt heran. Durch die Bewusstmachung von mentalen Mustern können wir diese auch gezielt angehen.

Mensch nascht S¨üssigkeit aus Kühlschrank

© Adobe Stock

Stellen Sie sich die Frage: Worum geht es?

Geht es Ihnen um Selbstoptimierung? Möchten Sie gerne schlanker, schöner, fitter oder erfolgreicher sein? Wenn Sie ehrlich mit sich sind, geht es wirklich um Sie, um Ihre Wünsche und Bedürfnisse oder wollen Sie so sein, weil es in Ihrem Umfeld zum guten Ton gehört?

Prüfen Sie Ihre Visionen mittels einer differenzierten Selbstwahrnehmung auf Stimmigkeit. Stimmt Ihre Vorstellung mit Ihren eigenen Werten und Prinzipien und der tatsächlichen Lebenspraxis überein? Anstatt sich an Idealen anderer zu orientieren, könnten Sie sich also fragen: Was für ein Mensch möchte ich sein und was braucht es, um immer mehr dieser Mensch zu werden? Wer Freude am Prozess bekommt, muss nicht warten, bis das Ziel erreicht ist, um zufrieden zu sein.

Klarheit ist der Schlüssel

Unbewusstes lässt sich nicht ändern. Selbst wenn Sie eine Veränderung bewusst herbeisehnen oder daraufhin arbeiten, beeinflusst vieles in Ihnen - Ihre Werte, Prinzipien, Ihre Identität - unbewusst den Prozess und das Erreichen oder Nicht-Erreichen Ihrer Vision.

KomplementärTherapie fördert eine differenzierte Körperwahrnehmung; Gefühle und Gedanken werden bewusst gemacht und in Bezug auf Ihre Handlungen und Wünsche eingeordnet. Daraus können Strategien für Handlungsalternativen entwickelt und etabliert werden.

Schaffen Sie Klarheit, denn diese ist viel entscheidender als Motivation, wenn es darum geht, Ziele zu erreichen!

Autor*innen:

Mario Schenker KomplementärTherapeut mit Branchenzertifikat Methode AlexanderTechnik, Baden

Sonja Baumann KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom Methode AlexanderTechnik, Schwarzenburg und Bern

Schweizerischer Berufsverband der AlexanderTechnik, www.alexandertechnik.ch


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