11.08.2024
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Kinder brauchen Zeit und Geduld, um sich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen, bevor sie sich im Schulalltag zurechtfinden. Von den Eltern begleitet und unterstützt zu werden ist sehr wichtig. Jedes Kind wird während der Schulzeit mit schwierigen Situationen und Enttäuschungen konfrontiert. Die Ayurveda Therapie kann Eltern und Kindern helfen, sich selbst und ihre Doshas zu erkennen.
Die drei Doshas bei Kindern - Selbstregulation und Selbstwahrnehmung ganzheitlich stärken
Vata, Pitta, Kapha oder eine Kombination davon?
Die Ayurveda Therapie kann Eltern und Kindern unterstützen, sich selbst und ihre Doshas zu erkennen und eventuelle Ungleichgewichte mit ganzheitlichen Ansätzen auszugleichen. Die Selbstwahrnehmung wird gestärkt und das körperliche, emotionale und geistige Wohlbefinden wird gefördert. Kinder werden so individuell in ihrer gesunden Entwicklung begleitet.
Vata: Vata-Kinder, von Bewegungsdrang und Unstetigkeit geprägt, sind oft kreativ und lebhaft, lassen sich aber leicht ablenken. Eine stabilisierende Ernährung mit warmen Lebensmitteln kann ihnen helfen, das Gleichgewicht zu halten.
Pitta: Pitta-Kinder, die von Feuer und Intensität geprägt sind, sind scharfsinnig und entschlossen, können aber leicht gereizt werden, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant. Frische Lebensmittel und weniger Fette helfen ihnen, ruhig zu bleiben.
Kapha: Kapha-Kinder werden von Erdigkeit und Stabilität beherrscht. Sie sind ruhig und zuverlässig, neigen aber zu Trägheit und profitieren daher von leichten, anregenden Lebensmitteln.
Ayurvedische Ernährung für Schulkinder
In der heutigen Welt locken Fast Food und abgepackte Snacks. Eine auf ayurvedischen Prinzipien basierende Ernährung
liefert Kindern die nötigen Grundlagen, um sowohl in Bezug auf ihre körperliche
Gesundheit als auch ihre schulischen Leistungen bestens unterstützt zu werden. Schauen wir uns gemeinsam einige praktische Beispiele an:
Vata: Warme, nahrhafte Speisen wie Gemüsesuppen, Porridge, brauner Reis, warme Milch mit Gewürzen (wie Zimt und Kardamom) und gekochtes Obst.
Praktische Beispiele: Frühstück mit Porridge und gekochtem Obst, Mittagessen mit Linsensuppe und braunem Reis und Zwischenmahlzeit mit warmer Milch und Honig.
Pitta: Frische, fettreduzierte Lebensmittel wie Salate, rohes Gemüse, süßes und saftiges Obst, Milch, Reis und erfrischende Kräuter (wie Koriander und Minze).
Praktische Beispiele: Frühstück mit Porridge und gedünstetem frischem Obst oder Joghurt, Mittagessen mit Reissalat und rohem Gemüse und Zwischenmahlzeit mit Fruchtsmoothie oder warmer Milch mit Kurkuma.
Kapha: Leichte, energiespendende Lebensmittel wie gekochtes Gemüse, Hülsenfrüchte, Ingwer, Kurkuma, Honig und Kräutertees.
Praktische Beispiele: Frühstück mit Kräutertee, Porridge oder Vollkornbrot mit Honig, Mittagessen mit Hülsenfrüchten und gekochtem Gemüse und Zwischenmahlzeit mit Ingwer-Kräutertee.
Alle komplementärtherapeutischen Behandlungen sind darauf ausgerichtet, die Selbstregulation zu stärken. Die Ayurveda Therapie bietet verschiedene manuelle Behandlungen des äußeren Körpers an, darunter eine umfassende Behandlung speziell für Kinder (Pustikara Tirumu). Die Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder besonders Kopf- und Fußbehandlungen (Muk-/Padabhyanga) schätzen. Langsame, kreisende Berührungen mit individuell ausgewählten Ölen regulieren das vegetative Nervensystem. Die Aktivitäten von Körper und Geist verlangsamen sich und kommen wieder ins Gleichgewicht. Erlebnisse und Gefühle finden einen geschützten Raum und können erforscht und verarbeitet werden. Die ayurvedische Therapeut*in beobachtet aufmerksam die Reaktionen des Körpers und unterstützt gezielt, um blockierte Bereiche wieder in Fluss zu bringen oder ein neues Gleichgewicht zu erreichen.
Stress- und Angstbewältigung: Geeignete Techniken für Kinder
Das schulische Umfeld kann für Kinder oft eine Quelle von Stress sein. Daher ist es wichtig, ihnen wirksame Techniken zur Bewältigung von Stress und Ängsten zu vermitteln. Die Ayurveda-Therapie bietet einfache Übungen, die Kindern (und Erwachsenen) helfen, ihre Gefühle zu erkennen und zu bewältigen und die Konzentration zu verbessern.
Yoga: Verbessert die Flexibilität, die körperliche Kraft und lehrt Ruhe und Konzentration.
Meditation und Achtsamkeit: Kurze tägliche Sitzungen können Ängste deutlich verringern und Kindern helfen, Stress zu bewältigen.
Atmung (Pranayama): Einfache Atemtechniken können das Nervensystem beruhigen, besonders nützlich vor Prüfungen oder Stresssituationen.
Die Ayurveda-Therapie bietet Kindern die Möglichkeit, mehr über sich selbst zu erfahren. Mit natürlicher Neugierde erkunden sie ihre Stärken und lernen, den Herausforderungen des Lebens mit Gelassenheit zu begegnen!
Autorin:
Sonia Manfra, KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom Methoden Ayurveda Therapie, Yoga Therapie und Shiatsu, Vezia (TI)
Schweizer Ayurveda Verband VSAMT, www.vsamt.ch
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